Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Programmbausteins "Modellhafte Unterstützung von Arbeitslosen(beratungs)zentren"

Im Rahmen des Landesprogramms "Gute und sichere Arbeit" fördert das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren landesweit zwölf Projekte der "Modellhaften Unterstützung von Arbeitslosen(beratungs)zentren" zur Beratung und engmaschigen Betreuung von Langzeitarbeitslosen mit multiplen Vermittlungshemmnissen.

Mit diesen Projekten werden verschiedene Ziele verfolgt. So soll die weitere berufliche Entwicklung bzw. die Integration langzeitarbeitsloser Menschen in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt gefördert werden und eine Stabilisierung der Betreffenden erreicht werden. Durch eine hochwertige Beratung, die dazu beiträgt, dass die Langzeitarbeitslosen ein größeres Verständnis für die komplexe Materie des SGB II gewinnen, soll außerdem die Transparenz der Arbeit der Jobcenter erhöht und damit die Zahl der Widerspruchsverfahren und Klagen gesenkt werden. Des Weiteren wird erhofft, dass die Zentren zu einer Vernetzung der relevanten arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Akteure vor Ort beitragen, indem sie Arbeitgeber zum Beispiel auf Potenziale von Langzeitarbeitslosen hinweisen und über konkrete arbeitsmarktpolitische Instrumente informieren, den Übergang von subventionierter in nicht subventionierte Beschäftigungsverhältnisse organisieren oder als Moderatoren in der Kommunikation der Arbeitslosen mit dem Jobcenter fungieren.

Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (IAW) in Tübingen wurde mit der Evaluation dieser Modellprojekte beauftragt und führte eine Implementations- und Ergebnisanalyse durch.

Folgende Elemente waren zentral für die Durchführung der Evaluation:

(1) Da die regionale Vernetzung der Zentren ein zentrales Ziel darstellt, sollen alle relevanten Akteure vor Ort und damit alle subjektiven Perspektiven und Interessen berücksichtigt werden (Arbeitslosenzentren, Jobcenter, Zielgruppe, Beratungsstellen, Anbieter unterstützender Dienstleistungen, Betriebe, etc.).

(2) Daher werden Fallstudien an allen zwölf Standorten der Arbeitslosen(beratungs)zentren durchgeführt, um die gesamte Breite an potenziellen Umsetzungsvarianten zu erfassen, um ein umfassendes Bild zeichnen zu können und um Kriterien für ein "ideales Arbeitslosen(beratungs)zentrum" ableiten zu können.

(3) Die Fallstudien erfolgen in zwei Phasen und erstrecken sich somit über den gesamten Evaluationszeitraum, um nicht nur Implementierungs-, sondern auch Prozessevaluation zu ermöglichen. Im Rahmen der Fallstudien werden leitfadengestützte Gespräche mit allen für ein Arbeitslosen(beratungs)zentrum relevanten Akteuren geführt.

Auftraggeber:

  • Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Projektteam:

Ansprechpartner:
Andrea Kirchmann ( 07071 9896 33 // E-Mail )

Status:

2013 - 2016