Nutzung atypischer Beschäftigungsformen in Baden-Württemberg

In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich die Nutzung atypischer Beschäftigungsverhältnisse (insbesondere befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit sowie geringfügige Beschäftigung) als eine kurzfristige und flexible betriebliche Strategie zur Personalrekrutierung stark verbreitet. In der Öffentlichkeit wird diese Entwicklung kontrovers diskutiert. Einerseits eröffnen diese Beschäftigungsformen den Betrieben die Möglichkeit, ihren Beschäftigtenbestand an die jeweilige Auslastung zeitnah anzupassen. Andererseits wird dadurch die Gefahr einer Verdrängung "regulärer" durch "prekäre" Arbeitsverhältnisse und damit einer dauerhaften Segmentierung des Arbeitsmarkts gesehen. Vor diesem Hintergrund gilt es im Rahmen dieses Projekts, die Entwicklung der atypischen Beschäftigungsformen sowohl am aktuellen Rand als auch im Zeitvergleich näher zu beleuchten.

Die Untersuchung gliedert sich in vier Teile:

  • In Teil 1 wird die Struktur atypischer Arbeit analysiert. Dabei wird insbesondere der Arbeitsmarktbezug betont, d.h. es wird ein stärkerer Fokus auf den Zusammenhang von atypischen Beschäftigungsformen zu den Arbeitsbedingungen der betroffenen Personen gelegt.
  • In Teil 2 wird die zeitliche Entwicklung der Zeitarbeit zwischen Expansion, wirtschaftlicher Krise und Mindestlohnregulierung näher beleuchtet.
  • In Teil 3 wird die Frage, ob es eine Verdrängung von regulärer durch befristete Beschäftigung gibt, über einen längeren Zeitraum hinweg näher untersucht.
  • In Teil 4 schließlich erfolgt eine Analyse betrieblicher Determinanten für Übernahmen von Zeitarbeitskräften in reguläre Beschäftigung.

Datengrundlage ist das IAB-Betriebspanel. Mit dem IAB-Betriebspanel existiert seit 1993 für West- und seit 1996 für Ostdeutschland ein Paneldatensatz, der eine umfassende und fundierte Analyse verschiedenster Aspekte des Arbeitsnachfrageverhaltens auf der Ebene einzelner Betriebe erlaubt. Seit dem Jahr 2000 wurde die Zahl der von der TNS Infratest Sozialforschung zum Thema "Beschäftigungstrends" befragten Betriebe in Baden-Württemberg vorwiegend aus Mitteln des baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums auf rund 1.200 Betriebe aufgestockt, so dass seither auch repräsentative landesspezifische Strukturanalysen des Arbeitsmarktgeschehens möglich sind.

Der Abschlussbericht kann [hier] heruntergeladen werden.

Die Kurzfassung des Abschlussberichts kann [hier] heruntergeladen werden.

Auftraggeber:

  • Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Projektteam:

Ansprechpartner:
Günther Klee ( // E-Mail )

Status:

2013 - 2014