Effekte von Vermittlerhandeln und Vermittlerstrategien im SGB II und SGB III
Die Evaluation der Arbeitsmarktpolitik hat in den letzten Jahren in Deutschland große Fortschritte gemacht. Insbesondere über die individuellen Wirkungen der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Wiedereingliederungschancen ist mittlerweile ein guter Kenntnisstand erreicht. Weitgehend eine Black Box ist aber weiterhin der eigentliche Vermittlungs- und Beratungsprozess, seine Determinanten und Wirkungen.
Das Projekt sollte als Pilotstudie eine Verbindung schaffen zwischen den Ergebnissen der qualitativen Studien zu den Prozessen und den quantitativen Studien der Wirkungsforschung. Dabei sollte es darum gehen, welche quantitativ messbaren Effekte unterschiedliche Vermittlerstrategien und –typen, aber auch unterschiedliche Strategien auf Ebene der regionalen Einheiten (Agentur bzw. ARGEn) auf die Wiedereingliederungschancen der betreuten Arbeitslosen haben. Dabei geht es nicht (oder nur mittelbar) um den unterschiedlichen Maßnahmemix, sondern tatsächlich um unterschiedliche Vermittlereinstellungen und daraus resultierendes unterschiedliches Verhalten im Vermittlungs- und Beratungsprozess.
Das Projekt zu den Vermittlereffekten steht im Rahmen eines Forschungsschwerpunkts des Auftraggebers zu den Vermittlungsprozessen, zu dem auch eine groß angelegte Fallbeobachtungsstudie zu den Dienstleistungsprozessen am Arbeitsmarkt und diverse kleinere qualitative und quantitative Projekte gehören. Der Begriff „Vermittlung“ steht in diesem Kontext nicht für die Vermittlung im engeren Sinne, also die Auswahl eines geeigneten arbeitsuchenden Bewerbers für ein Stellenangebot, sondern für den gesamten Prozess der Vermittlung, Beratung und Betreuung der Arbeitslosen bzw. Hilfebedürftigen.
Das IAW hat an der Erstellung eines Fragebogens an Vermittler und Fallmanager bei den Arbeitsagenturen und Grundsicherungsstellen mitgewirkt. Ferner wurden am IAW die quantitativen Analysen zur Wirkung der Vermittlerhandelns auf die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt durchgeführt, die auf der Basis von Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit vorgenommen wurde.
Publikationen: IAB-Forschungsbericht 7/2013
Bernhard Boockmann / Martin Rosemann / Hans Verbeek / Susanne Koch, Michael Stops (2012)
Fördern und Fordern aus Sicht der Vermittler, IAB-Kurzbericht Nr. 25/2010
Bernhard Boockmann / Christopher Osiander / Michael Stops / Hans Verbeek (2013)
Vermittlerstrategien und Arbeitsmarkterfolg: Evidenz aus kombinierten Prozess- und Befragungsdaten, Manuskript, IAW und IAB, Tübingen und Nürnberg
Bernhard Boockmann, Michael Stops, Christopher Osiander (2014):
Vermittlerstrategien und Arbeitsmarkterfolg: Evidenz aus kombinierten Prozess- und Befragungsdaten,
IAW Discussion Paper Nr. 102, Januar 2014
Kooperationspartner:
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Auftraggeber:
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Projektteam:
- Prof. Dr. Bernhard Boockmann, Projektleiter
- Dr. Charlotte Klempt
- Dipl.-Volkswirt Hans Verbeek
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )
Status:
2008 - 2012