Implementationsstudie zur Flächeneinführung des Verfahrens „Prävention von Lehrabbrüchen (PraeLab)“
Mit dem PraeLab‐Verfahren verfolgt die Bundesagentur für Arbeit (BA) seit mehreren Jahren einen präventiven Ansatz zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen im System der dualen Berufsausbildung. Potenziell abbruchgefährdete Auszubildende sollen mit Hilfe eines webbasierten Kompetenzreflexionstools frühzeitig identifiziert und durch ein individuelles Beratungsangebot darin unterstützt werden, einen drohenden Ausbildungsabbruch abzuwenden.
Im Jahr 2016 startete eine erweiterte Erprobung des PraeLab-Verfahrens in insgesamt 14 Agenturen für Arbeit. In vier dieser Agenturen fand eine wissenschaftliche Begleit- und Wirkungsforschung statt, mit deren Durchführung auch bereits das IAW betraut war. Daran anschließend beschloss die BA die bundesweite, fakultative Einführung ab 2018.
Im Zuge dieser Flächeneinführung beauftragte die BA erneut das IAW mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation. Ziel dieser wissenschaftlichen Evaluation war es, tiefgehende Erkenntnisse über die organisatorische Umsetzung des PraeLab-Verfahrens, dessen Erfolgsfaktoren sowie mögliche Hemmnisse zu gewinnen und Verbesserungsbedarfe zu identifizieren. Im Vordergrund der Evaluation standen entsprechend der Zielsetzung von PraeLab die Fragestellungen, ob es gelingt, (a) abbruchgefährdete Auszubildende frühzeitig zu identifizieren und zu motivieren ein Beratungsangebot anzunehmen, und (b) die Vernetzung und Zusammenarbeit der in die Berufsausbildung und Berufsberatung involvierten Akteure und Institutionen zu verbessern, um den präventiven Charakter des PraeLab-Verfahrens zu unterstützen. Durch die Kombination qualitativer und quantitativer Untersuchungsmethoden sowie durch die Einbeziehung der Perspektive aller in die Umsetzung involvierten Akteure wurden sowohl die Prozesse als auch die Inhalte des PraeLab-Verfahrens umfassend analysiert.
Die Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass das PraeLab-Verfahren einen guten Ansatz darstellt, mit abbruchgefährdeten Auszubildenden in den Dialog zu treten und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Während das Kompetenzreflexionstool, bei dem es sich um einen Online-Fragebogen mit Fragen zu überfachlichen Kompetenzen handelt, nur bedingt zur Identifikation von abbruchgefährdeten Auszubildenden geeignet ist, ist der individuellen Beratung eine positive Wirkung zuzuschreiben. Weitere Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation und die zentralen Handlungsempfehlungen sind im IAW Policy Report Nr. 20 veröffentlicht.
Auftraggeber:
Projektteam:
- Dipl.-Volkswirtin Andrea Kirchmann (Projektleitung)
- Tobias König M.A. (stv. Projektleitung)
- Dipl.-Pädagogin Christin Schafstädt
- Tobias Scheu M.A.
- Anne Zühlke M.Sc.
Ansprechpartner:
Andrea Kirchmann ( 07071 9896 33 // E-Mail )
Status:
2018 - 2019