Wie kann eine gesamtwirtschaftlich erfolgreiche Integration der Flüchtlinge gelingen?
Im Jahr 2015 sind nach Schätzungen des IAB ca. 1,1 Mio. Flüchtlinge im EASY-System erfasst worden. In den ersten drei Monaten des Jahres 2016 hat sich die Zuwanderung abgeschwächt, so wurden im März 2016 nur noch 21.000 Personen neu erfasst. Dennoch stellt sich mit der Flüchtlingszuwanderung eine Herausforderung von bisher ungekannter Dimension. Die meisten der Flüchtlinge werden, wenn sie anerkannt sind, voraussichtlich lange nicht in ihre Heimatländer zurückkehren. Daher ist es eine zentrale Aufgabe von Politik und Gesellschaft, diese Personen in den deutschen Arbeitsmarkt bzw. in das deutsche Bildungssystem zu integrieren.
Die Erfahrung mit Zuwanderung in der Vergangenheit lässt nicht erwarten, dass die mit Bleiberecht ausgestatteten Flüchtlinge schon in kurzer Frist eine ähnliche Arbeitsmarktpartizipation und vergleichbare Einkommen erzielen wie einheimische Personen. Umso wichtiger ist es, dass die Weichen für eine erfolgreiche Integration frühzeitig richtig gestellt werden. Erforderlich ist eine Integrationspolitik, die bestehende Hürden für den Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt beseitigt. Dabei müssen frühere Erfahrungen mit der Arbeitsmarktintegration bestmöglich berücksichtigt werden.
Ziel der Studie ist es, neue Erkenntnisse zu den Vorbedingungen und Hemmnissen der Arbeitsmarktintegration zu gewinnen, diese mit vorhandenen Erkenntnissen zu kombinieren und damit die Grundlage für die Bewertung von Politikoptionen zu schaffen.
Die Leitfrage der Studie ist „Wie kann eine gesamtwirtschaftlich erfolgreiche Integration der Flüchtlinge gelingen?“. Hierzu ist zunächst entscheidend, dass die Flüchtlinge bestmöglich in Arbeit integriert werden. Gesamtwirtschaftlich erfolgreich ist die Arbeitsmarktintegration, wenn nicht nur negative Rückwirkungen auf die einheimischen Arbeitskräfte vermieden werden, sondern auch ein Zuwanderungsgewinn für die Einheimischen generiert wird. In dieser Studie liegt der Schwerpunkt auf der Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge – sowohl im Umfang als auch in der Qualität der Integration – als zentraler Vorbedingung einer gesamtwirtschaftlich erfolgreichen Integration.
Im ersten Teil der Studie wird ein systematischer und aktueller Literaturüberblick zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen geboten. Dabei sollen auch vorhandene Evaluationen von politischen Maßnahmen zur Förderung der Integration einbezogen werden.
Zur Ermittlung von begünstigenden Faktoren und Hemmnissen für eine erfolgreiche Integration in Arbeit und berufliche Ausbildung werden im zweiten Teil der Studie qualitative Experteninterviews und Gruppengespräche mit Flüchtlingen, Betrieben und Akteuren in der Arbeitsverwaltung geführt.
Die Ergebnisse der ersten beiden Schritte bilden die Grundlage für die Bewertung von Politikoptionen und weiteren Schlussfolgerungen im dritten Teil.
Kooperationspartner:
Auftraggeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Projektteam:
- Prof. Dr. Bernhard Boockmann - Projektleiter
- Günther Klee M.A.
- Prof. Dr. Wilhelm Kohler
- Tobias Scheu M.A.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )
Status:
2016 - 2017