Strukturwandel und Wertschöpfungsketten in ländlichen Regionen

Seit 2015 will die Bundesregierung mit dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) die Erhaltung der ländlichen Regionen als attraktive Wirtschafts- und Lebensräume vorantreiben. Innovative Konzepte für die Entwicklung ländlicher Räume und deren Umsetzung in Modellvorhaben und Pilotprojekten sollen zur Schaffung und Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlichen Raum beitragen.

Zur Begleitung und Fundierung dieser praxisorientierten Konzepte und Vorhaben wurde das Forschungsprojekt „Strukturwandel in ländlichen Regionen“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Regionalforschung initiiert. In drei Teilstudien sollen in diesem Projekt wissenschaftliche Grundlagen zur Beschreibung und Analyse der Ausgangsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten ländlicher Räume in Deutschland geschaffen werden. Hierzu werden die drei Themenbereiche „Strukturwandel“, „Unternehmensbiographien“ und „Wertschöpfungsketten“ untersucht.

Der Themenbereich „Wertschöpfungsketten“, der am IAW bearbeitet wurde, beschäftigt sich mit der Frage der Einbindung ländlicher Räume in regionale, nationale und internationale Wertschöpfungsketten. Auf der Basis von Literaturanalysen, der Erstellung und Auswertung einer Interregionalen Input-Output-Tabelle und der Untersuchung von Beispielen guter Praxis wurden folgende Fragestellungen untersucht:

• Wie stark und auf welche Weise sind verschiedene Regionen in Deutschland in Wertschöpfungsketten auf verschiedenen regionalen Ebenen eingebunden?
• Hinsichtlich welcher Merkmale unterscheiden sich stärker verflochtene von weniger stark eingebundenen Regionen?
• Wie wirken sich bestimmte Arten von Infrastrukturschocks auf die Struktur und Dynamik der regionalen Entwicklung in ländlichen Räumen aus (Simulationsmodelle)?
• Welche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten bestehen hinsichtlich der Integration ländlicher Räume in Wertschöpfungsketten?