Konjunkturprognosen für Baden-Württemberg 2021/2025
Viertes Quartal 2024: Kein Wachstumsschub am Jahresende.
Auch zum Jahresende 2024 kann sich die baden‐württembergische Wirtschaft nicht aus der Stagnation befreien. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim. Im vierten Quartal 2024 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden‐Württemberg – saison‐ und arbeitstäglich bereinigt – geringfügig um 0,2 Prozent gestiegen. Dieser geringe Zuwachs kann die negative Entwicklung in den Vorquartalen jedoch bei Weitem nicht wettmachen. Für die beiden Folgequartale ergeben sich etwas höhere quartalsweise Wachstumsraten von 0,5 Prozent und 0,4 Prozent. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das Ende der Rezessionsphase, die das Jahr 2023 geprägt hat, damit schon erreicht ist oder ob sich diese weiter fortsetzen wird.
Veränderungsraten des BIP zum Vorquartal, 2022‐2025
© IAW und Universität Hohenheim 2024. Datenquellen: 2022q3 bis 2024q3: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; 2024q4 bis 2025q2: IAW und Universität Hohenheim; eigene Berechnungen. Die Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt.
Die Vorhersagen für das vierte Quartal 2024 und die beiden Folgequartale wurden durch ein Nowcasting‐ und Prognosemodell berechnet, das die Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) entwickelt hat. Der Begriff Nowcasting bedeutet, dass es sich um die Prognose des BIP für das laufende Quartal handelt, für das die offizielle Berechnung erst im Folgequartal veröffentlicht wird.
Baden-Württemberg im Vergleich zur Bundesebene
Das IAW‐Hohenheim‐Nowcast kommt für das vierte Quartal 2024 zu einer ähnlichen Wachstumsrate des BIP wie vergleichbare Nowcastsfür die Bundesebene. Dazu werden der BIP‐Nowcast des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für das vierte Quartal 2024 und das erste Quartal 2025 vom 13. November 2024 sowie die am 6. Dezember 2024 veröffentlichten Nowcast‐ und Prognosewerte desifo Instituts (ifoCAST 2024) herangezogen. Auch die Prognosen der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose vom 26. September 2024 werden als Referenzgröße in den Vergleich einbezogen. In der nachfolgenden Abbildung erden die verschiedenen Prognosen für die Bundesebene und für Baden‐Württemberg im Vergleich dargestellt.
Quartalsweise BIP‐Wachstumsraten: Vergleich zur Bundesebene
© IAW und Universität Hohenheim 2024. Datenquellen für Baden-Württemberg: 2022q2 bis 2024q3: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; 2024q4 bis 2025q1: IAW und Universität Hohenheim; eigene Berechnungen. Datenquellen für die Bundesebene: 2022q2 bis 2024q3: Statistisches Bundesamt; 2024q4 bis 2025q1: ifoCAST, Arbeitsgemeinschaft Gemeinschaftsdiagnose 2024, BMWK 2024. Alle Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt, Saisonbereinigung der VGR-Werte nach X13 JDemetra+.
Für das vierte Quartal ergeben das ifoCast und die Prognose der Gemeinschaftsdiagnose zahlenmäßig fast identische Werte wie das IAW‐Hohenheim‐Nowcast für Baden‐Württemberg, während das BMWK eine höhere Wachstumsrate von 0,5 Prozent voraussagt. Mit Bezug auf das erste Quartal prognostiziert das ifo Institut eine Rückkehr zum Nullwachstum, während die anderen Prognosen ein geringes positives BIP‐Wachstum vorhersagen. Insgesamt gibt es keine Hinweise auf eine positive Aufwärtsbewegung der Wirtschaft bis in das Frühjahr 2025 hinein. Auch für Baden‐Württemberg sind keine systematischen Sondereinflüsse zu erkennen, die in diese Richtung deuten würden.
Kooperationspartner:
- Dr. Karsten Schweikert, Core Facility Hohenheim (640), Universität Hohenheim, Tel. 0711 459-24713, karsten.schweikert@uni-hohenheim.de
Auftraggeber:
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )
Status:
laufend