Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der „heimlichen Steuerprogression“ und steuerpolitische Handlungsoptionen zur Entlastung von Bürgern und Wirtschaft

Durch die progressive Ausgestaltung des deutschen Einkommensteuertarifs werden höhere Einkommen überproportional stärker steuerlich belastet als niedrige Einkommen. Dahinter steht die Idee, dass wirtschaftlich leistungsfähigere Steuerpflichtige auch in stärkerem Maße zur Finanzierung der staatlichen Gemeinschaftsaufgaben herangezogen werden sollten als weniger leistungsfähige. Vor einem zeitlichen Hintergrund bewirkt die Steuerprogression jedoch, dass mit jeder nominalen Einkommenserhöhung zwangsläufig auch die durchschnittliche Steuerlast des Haushalts steigt. Gleicht der nominale Einkommenszuwachs nur die allgemeine Preissteigerung aus, sinkt das reale verfügbare Einkommen. Dieses Phänomen bezeichnet man allgemein als "heimliche" oder "kalte Progression".

Im Rahmen des Projektes wurde mit Hilfe eines Mikrosimulationsmodells das Steueraufkommen quantifiziert, das voraussichtlich in den Veranlagungszeiträumen 2010-2012 durch kalte Progression entsteht. Zudem wurden Vorschläge für eine Tarifreform erarbeitet, mit der das zuvor ermittelte Aufkommen an die Steuerpflichtigen rückverteilt wird, und es wurden Möglichkeiten untersucht, mittels einer Tarifanpassung an die allgemeine Preissteigerungsrate zukünftig die Effekte kalter Progression zu vermeiden.

Die Studie liegt als IAW-Kurzbericht 1/2008 [PDF: 3,3 MB] vor. 

Auftraggeber:

  • Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Projektteam:

Ansprechpartner:

Dr. Peter Gottfried

Status:

2008 - 2008