Bürokratie im Sozialrecht - Gründe und Lösungsansätze.
Die anhaltenden Debatten um Bürokratieabbau machen deutlich, wie sehr bürokratische Belastungen den Alltag von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, aber auch die öffentliche Verwaltung selbst prägen. Gerade im Sozialrecht und bei der Gewährung von Sozialleistungen können bürokratische Hürden weitreichende Konsequenzen haben. In einem aktuellen Beitrag des IAW werden Gründe für die Komplexität dieser Problematik und verschiedene Lösungsansätze Bürokratie im Sozialrecht zu reduzieren, die vereinzelt bereits umgesetzt wurden oder sich in der Umsetzung befinden, aufgezeigt.
Arbeitsplätze müssen an die Bedürfnisse älterer Beschäftigter angepasst werden.
› Arbeitsmarktpolitik
Um eine verlängerte Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und Arbeitslosigkeit zu vermeiden, müssen Arbeitsplätze und Arbeitsförderung an die Bedürfnisse älterer Beschäftigter beziehungsweise Arbeitsloser angepasst werden. Dafür sollte etwa die Gesundheitsförderung im Rahmen der SGB II (Bürgergeld) und III (Arbeitsförderung) verbessert werden. Es sollte Arbeitsmarkt-Programme speziell für ältere Beschäftigte geben, um Zeiten der Arbeitslosigkeit im Übergang zum Rentenbezug zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen.
Für den IAW-Forschungsschwerpunkt„Arbeitsmärkte und Soziale Sicherung“ suchen wir zur Unterstützung bei statistischen Untersuchungen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter (m/w/d) in Vollzeit oder Teilzeit (mind. 50 %).
IAW trauert um sein Ehrenmitglied Bundespräsident a.D. Professor Dr. Horst Köhler.
Das IAW trauert um sein Ehrenmitglied Bundespräsident a.D. Professor Dr. Horst Köhler, der am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Horst Köhler war von 1969 bis 1976 wissenschaftlicher Referent am IAW und verfasste während dieser Zeit seine Dissertation mit dem Titel „Freisetzung von Arbeit durch technischen Fortschritt“. Dass er ein Thema bearbeitete, dessen Aktualität noch immer ungebrochen ist, zeigt seinen Weitblick, der weit über die fachliche Perspektive hinausging. Auf vielen seiner späteren beruflichen Stationen in Bundesministerien, bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und beim Internationalen Währungsfonds trug er Verantwortung zum kritischen Zeitpunkt. Vom 1. Juli 2004 bis zum 31. Mai 2010 war er Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Immer wieder stand er dem IAW mit Rat und Tat zur Seite. Seit 1999 war er persönliches Mitglied des Vereins, im Jahr 2003 wurde er Ehrenmitglied des IAW e.V., im selben Jahr ernannte ihn die Universität Tübingen zum Honorarprofessor. In bleibender Erinnerung ist seine Ansprache zum 50. Jubiläum des IAW im Jahr 2007. Nach seiner Amtszeit als Bundespräsident wandte er sich der Bedeutung Afrikas für die europäische Wirtschaft und Außenpolitik zu – wiederum ein Thema, dessen langfristige Bedeutung nur wenige so klar erkannten wie er. Für seine Initiativen und vielfachen Verbindungen ist ihm das IAW zu großem Dank verpflichtet.
Das IAW wird seinem Ehrenmitglied stets ein besonderes Angedenken bewahren und seine Arbeit in seinem Sinne fortführen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Potenziale im Übergangsbereich: Chancen für Nachwuchskräfte und Betriebe.
› Arbeitsmarktpolitik› Bildungsforschung
Eine aktuelle Kurzstudie der IMPULS-Stiftung des VDMA untersucht das Potenzial des Übergangsbereichs zwischen Schule und Beruf zur Milderung des Fachkräftemangels im Maschinen- und Anlagenbau. Die vom IAW durchgeführte Analyse zeigt, dass viele Jugendliche im Übergangsbereich grundsätzlich für eine Ausbildung geeignet sind. Durch gezielte Förderung und Sensibilisierung könnten sie für die Berufe im Maschinen- und Anlagenbau gewonnen werden.
Infolge des schwachen Wachstums der offiziellen Wirtschaft und der zunehmenden Arbeitslosigkeit wird die Schattenwirtschaft in Deutschland im Jahr 2025 weiter ansteigen. Die Vermeidung der kalten Progression und die relativ geringe Erhöhung des Mindestlohns wirken diesem Trend entgegen, können ihn aber nur geringfügig bremsen. Der Umfang der Schattenwirtschaft wird danach nominal auf 511 Mrd. Euro zunehmen, was einen Anstieg um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Preisbereinigt beträgt die Zunahme 3,8 %. Das Verhältnis der prognostizierten Schattenwirtschaft zum gemessenen Bruttoinlandsprodukt (BIP) nimmt auf 11,5 Prozent zu.
Auch zum Jahresende 2024 kann sich die baden-württembergische Wirtschaft nicht aus der Stagnation befreien. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim. Im vierten Quartal 2024 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg – saison- und arbeitstäglich bereinigt – geringfügig um 0,2 Prozent gestiegen. Dieser geringe Zuwachs kann die negative Entwicklung in den Vorquartalen jedoch bei Weitem nicht wettmachen.