Auch zum Jahresende 2024 kann sich die baden-württembergische Wirtschaft nicht aus der Stagnation befreien. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim. Im vierten Quartal 2024 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg – saison- und arbeitstäglich bereinigt – geringfügig um 0,2 Prozent gestiegen. Dieser geringe Zuwachs kann die negative Entwicklung in den Vorquartalen jedoch bei Weitem nicht wettmachen.
Betriebliche Weiterbildung im Land wieder auf dem Niveau vor der Covid 19-Pandemie.
› Arbeitsmarktpolitik
Der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe in Baden-Württemberg verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 einen deutlichen Anstieg von 48 auf 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei konnten alle Formen der Weiterbildung einen Zuwachs verzeichnen. Besonders stark war dieser Zuwachs beim selbstgesteuerten Lernen. Am meisten genutzt wird diese Form der Weiterbildung in Betrieben mit 500 und mehr Beschäftigten. Aber auch bei den Klein- und Kleinstbetrieben im Land gab es seit 2019 einen Zuwachs von rund 30 Prozentpunkten.
Darüber hinaus zeigt die Studie auch, dass Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau weiterhin seltener an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen als Höherqualifizierte. Zudem liegt die Weiterbildungsquote der Frauen weiterhin über jener der Männer.
Die Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus ist hier erhältlich.
Große Arbeitskräftepotenziale werden nicht genutzt.
› Arbeitsmarktpolitik
Deutschland sitzt auf einem wahren Schatz an ungenutzten Arbeitskräftepotenzialen. Der größte Hebel zu deren Freisetzung liegt in der Erhöhung der Arbeitszeit pro Kopf und nicht in der Erhöhung der Zahl der Erwerbstätigen. Große Reserven bestehen noch bei der Erwerbsbeteiligung der über 50- bis 70-Jährigen und den in Deutschland lebenden Zugewanderten. Auch bei den teilzeitbeschäftigten Frauen ohne betreuungspflichtige Kinder gibt es besonders viel Potenzial. Das hat das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen in einer Simulationsrechnung ermittelt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal 2024 in Baden-Württemberg weiter zurückgegangen. Nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim ist das BIP – saison- und arbeitstäglich bereinigt – im dritten Quartal 2024 gegenüber dem zweiten Quartal um 0,2 Prozent zurückgegangen. Wenn sich die Ergebnisse des Nowcasts bestätigen, wäre dies das fünfte Quartal in Folge mit einem negativen Wirtschaftswachstum. Auch für die beiden Folgequartale ist keine grundsätzliche Tendenzänderung zu erkennen.
› Arbeitsmarktpolitik› Baden-Württemberg› Migration und Integration
Von den 125 Tsd. schutzsuchenden Ukrainer:innen in Baden‑Württemberg (Stand: Ende 2023) geht inzwischen etwa jede fünfte Person (22 Prozent) im erwerbsfähigen Alter einer Beschäftigung nach. Etwa vier von fünf Beschäftigungsverhältnissen der ukrainischen Erwerbstätigen sind sozialversicherungspflichtig, wobei der Anteil bei den Frauen etwas geringer ist als bei den Männern. Im Durchschnitt berichen 10 Prozent aller Betriebe in Baden-Württemberg von einem Kontakt zu einer aus der Ukraine geflüchteten Person (Vorjahr: 7 Prozent). Rund 40 Prozent der Betriebe mit mindestens einer Kontaktanfrage berichten von einem anschließend zustande gekommenen Beschäftigungsverhältnis (Vorjahr: 29 Prozent). Dabei haben Betriebe mit offenen Stellen eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit, ukrainische Geflüchtete zu beschäftigen, als Betriebe ohne offene Stellen. Insbesondere Betriebe mit offenen Stellen, die ein geringes Qualifikationsniveau erfordern, haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine geflüchtete Person aus der Ukraine zu beschäftigen.