April 2015: IAW-Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Beratung veröffentlicht
Das IAW hat seine langjährigen Erfahrungen in der wirtschaftspolitischen Beratung und Auftragsforschung zu Leitlinien der guten wissenschaftlichen Beratung verdichtet. Sie sollen Auftraggeber darüber informieren, wie am IAW die Qualität in der wirtschaftspolitischen Beratung gesichert wird. Sie strukturieren zugleich einen systematischen Lernprozess innerhalb des Instituts. Die Leitlinien können hier heruntergeladen werden.
24. März 2015: IAW-Jahresversammlung in der Deutschen Bundesbank, Stuttgart
IAW-Kuratoriumssitzung und IAW-Mitgliederversammlung
Verleihung des Norbert-Kloten-Preises für Angewandte Wirtschaftsforschung 2015 an
Leopold M. Schiele M.Sc. in Anerkennung für seine herausragende Masterarbeit bei Professor Dr. Georg Wamser am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, der Universität Tübingen
„Regional Values and Firms‘ Tax Payments“
Laudatio: Prof. Dr. Wilhelm Rall (Vorsitzender des Vorstands des IAW e.V.)
Vortrag: TTIP: Chancen und Risiken für Deutschland - Prof. Gabriel J. Felbermayr Ph.D. (Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft/CESifo-Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere reale und monetäre Außenwirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München)
Podiumsdiskussion zum Thema: Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)
Professor Gabriel J. Felbermayr Ph.D.
Sabine Jost-Heil (Senior Manager Handels- und Industriepolitik, Bereich Politik und Außenbeziehungen, Daimler AG)
Professor Dr. Wilhelm Kohler (Wissenschaftlicher Direktor des IAW, Lehrstuhl International Economics, Universität Tübingen)
Joachim Dorfs (Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung), Moderation
Der Anteil der Beschäftigten in Weiterbildung hat in 2013 seine stärkste Ausprägung erreicht, obwohl der Anteil der Betriebe, die Weiterbildung fördern, gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen hat. Letzterer liegt aber dennoch weiterhin auf hohem Niveau und auch deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Demgegenüber liegt die Weiterbildung Geringqualifizierter gegenüber der Weiterbildung Qualifizierter immer noch zurück.
Seit Beginn der 1990er Jahre ändert sich zunehmend das Entlohnungssystem in Deutschland. Hierbei ist zum einen der Flächentarifvertrag unter Druck geraten, andererseits sind alternative Formen der Entlohnung und auch der Vertragsgestaltung, abweichend vom Normalarbeitsverhältnis, auf dem Vormarsch. Der Beitrag stellt diese Entwicklung für Baden‐Württemberg zusammen und geht dabei insbesondere auf die Tarifbindung, auf außertarifliche Entlohnung und auf erfolgsabhängige Entlohnung der Mitarbeiter ein.
Anhand der Ergebnisse wird deutlich:
Die gesetzliche Ausgestaltung des deutschen Systems der industriellen Beziehungen ist nicht starr, sondern verändert sich im Zeitablauf. Dies zeigen beispielsweise aktuelle Diskussionen um die Frage der Tarifeinheit. Man kann aber sagen, dass sich der gesetzliche Rahmen den aktuellen Bedürfnissen der Tarifvertragspartner anpasst. Dies ist auch auf den stetigen Rückgang der Tarifbindung zurückzuführen, welcher zum Beispiel die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns stark beeinflusst hat.
Große Unterschiede in der Tarifbindung und auch bei der Ausgestaltung von Tarifverträgen, beispielsweise beim Ausmaß oder dem Anteil außer- und übertariflich bezahlter Mitarbeiter, sind auch weiterhin zwischen verschiedenen Betriebsgrößen und auch zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen zu beobachten. Insbesondere kleinere Betriebe und solche in den Dienstleistungssektoren haben in den letzten Jahren den Tarifvertrag verlassen. Dieser Trend wird nur teilweise dadurch gemildert, dass sich diese Betriebe öfter bei der Bezahlung an einem Branchentarifvertrag orientieren.
Die Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens, oder sogar am Unternehmen selbst, scheint sich dagegen wenig weiterzuentwickeln. Trotz offensichtlicher Vorteile und dem politischen Willen zum weiteren Ausbau, ist eine Stagnation der Entwicklung der Mitarbeiterbeteiligung zu verzeichnen.
Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA wird aufgrund seiner Größe auch Schwellen- und Entwicklungsländer betreffen. Diese profitieren zwar mittelbar, wenn zusätzliches Wachstum in den TTIP-Ländern die Auslandsnachfrage nach ihren Waren erhöht, aber zugleich müssen sie um ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit in der EU und in den USA fürchten, weil die TTIP-Partner in diesen Ländern dank des Abkommens billiger anbieten können. In einer neuen Studie für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat sich das ifo Institut gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) mit der Frage beschäftigt, wie sich diese beiden gegenläufigen Effekte saldieren. Die Ergebnisse sind: (i) pauschale Aussagen sind unmöglich, denn manche Drittstaaten werden wahrscheinlich gewinnen, andere verlieren; (ii) die Verluste sind gemäß mehrerer Modellsimulationen nicht bedrohlich; (iii) es gibt eine Reihe von realistischen Möglichkeiten, die TTIP entwicklungsfreundlich zu gestalten.
Insgesamt war das unausgeschöpfte Ausbildungspotential in 2013 deutlich geringer als im Vorjahr und lag damit in etwa auf dem westdeutschen Niveau. Wie schon in 2012 blieben in 2013 etwa 15% der angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt. Als häufigster/wichtigster Grund für die Nichtbesetzung von Ausbildungsstellen wurde ein Mangel an geeigneten Bewerber/innen genannt. Die Anzahl der erfolgreichen Ausbildungsabschlüsse stieg wieder an, wobei erstmals mehr Frauen als Männer eine betriebliche Ausbildung erfolgreich absolvierten. Die Übernahmequoten blieben insgesamt stabil. Diese und weitere Ergebnisse hat das IAW im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg in einer aktuellen Studie erarbeitet.