Das IAW trauert um seinen ehemaligen Direktor, Herrn Prof. Dr. Gerd Ronning, der am 23.12.2019 nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben ist. Professor Ronning, von 1992 bis 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Statistik, Ökonometrie und Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Tübingen, hat von 1995 bis 1997 als Co-Direktor, danach bis 2004 als Direktor, das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung geleitet. Im Anschluss blieb er als Vorsitzender und als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats sowie als Ehrenmitglied des IAW dem Institut weiterhin mit Rat und Tat eng verbunden.
Professor Ronning hat im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit am IAW vor allem die mikroökonometrische Forschung vorangetrieben. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Projekte zur faktischen Anonymisierung wirtschaftsstatistischer Einzel- und Längsschnittdaten, die das IAW in enger Kooperation mit den Forschungsdatenzentren des Statistischen Bundesamtes, der Statistischen Landesämter, der Bundesagentur für Arbeit sowie mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung durchgeführt hat. Für sein großes Engagement und seine enge Verbundenheit mit dem Institut werden wir ihm stets dankbar sein und uns mit großer Wertschätzung an ihn erinnern. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Neues aus dem IAW: IAW-News 4/2019 online
Arbeitszeitflexibilität und mobiles Arbeiten auf dem Vormarsch
Welche Rolle spielen Dienstleistungen für die nordrhein-westfälische Industrie?
Perspektiven der Anwendung maschinellen Lernens: THE Workshop 2019
Laut IAB-Betriebspanel Baden‐Württemberg blieben im Ausbildungsjahr 2017/2018 rd. 24 % des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots unbesetzt. Damit fiel die Besetzungsquote im Land mit 76 % zum zweiten Mal seit 2008 unter die Marke von Westdeutschland (77 %). Hingegen kam in 2018 der langjährige Rückgang der Ausbildungsquote vorerst zum Stillstand. Die Ausbildungsquote sank zwischen 2008 und 2017 nahezu kontinuierlich auf ein Rekordtief von 4,8 % im Land und 4,7 % in Westdeutschland. Im Vergleich zum Vorjahr ist in Baden-Württemberg die Quote leicht angestiegen (von 4,8 % auf 4,9 %), in Westdeutschland blieb sie unverändert. Ob dies bereits eine Trendwende bedeutet, bleibt indes abzuwarten.
Laut IAB-Betriebspanel Baden‐Württemberg gaben 59 % der befragten Betriebe an, im ersten Halbjahr 2018 Fort‐ und Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Beschäftigten gefördert zu haben (Vorjahr: 58 %). Deutschlandweit lag dieser Anteil bei 54 % (Vorjahr: 53%). Damit ist der Anteil der Weiterbildungsbetriebe im Land schon seit acht Jahren überdurchschnittlich hoch. Ähnliches gilt auch für die Weiterbildungsquote der Beschäftigen: Mit knapp 40 % lag sie in 2018 rund 5 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.
Der THE Christmas Workshop ist ein gemeinsames Projekt der School of Business and Economics und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (IAW) an der der Universität Tübingen sowie des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Universität Hohenheim und besteht aus einem Doktorandenworkshop und einer Winter School.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Fachkräftesicherung über die Professionalisierung haushaltsnaher Dienstleistungen“ des IAW. Im Wirkungsbereich zweier baden-württembergischer Agenturen für Arbeit wurde ein Modellprojekt umgesetzt, mit dem u.a. erprobt wurde, ob durch einen finanziellen Zuschuss in Form eines Gutscheins für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen die Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Beruf erleichtert werden kann und es zu einer Steigerung der Erwerbsbeteiligung und des Arbeitsvolumens kommt.
Das IAW trauert um einen langjährigen Wegbegleiter des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V., der im August 2019 im Alter von 90 Jahren verstarb.